Portrait Nockemann Mätzig

Hallo, mein Name ist Christiane Nockemann-Mätzig. Ich bin Mitarbeiterin der Evangelischen Kirchengemeinde, und mein Schwerpunkt ist die Musik. Dazu gehört im Einzelnen das Orgelspiel bei Gottesdiensten, Trauungen und vielen anderen Veranstaltungen, die Leitung des Kirchenchores und des Instrumentalkreises, die Organisation und Durchführung von Musikalischen Vespern und Konzerten sowie die Beratung der Pfarrer und des Presbyteriums in musikalischen Dingen.

Meine musikalische Biographie beginnt im Alter von 4 Jahren in der Lüdenscheider Erlöserkirche, wo ich im Laufe von mehreren Jahrzehnten singender Weise sämtliche Stufen der geistlichen Chorarbeit durchlaufen habe, von der Choralsingschule über Kinderchor, Jugendkantorei, Heinrich-Schütz-Kantorei bis zum Lüdenscheider Vokalensemble. Erst vor ca. 3 Jahren habe ich das aktive Singen völlig aufgegeben, um mehr Zeit für die Verwirklichung neuer Ideen in Herscheid zu gewinnen.

Die Idee, die musica sacra zu meinem Beruf zu machen, kam mir allerdings erst kurz vor dem Abitur.

Gut vorbereitet durch meine Lehrerinnen Mary Sherburne (Orgel), Else Gerber-Leupelt (Klavier) und Hanni Henning (Theorie) bestand ich 1982 die Aufnahmeprüfung an der Musikhochschule Köln, wo ich mein Studium 1987 mit dem Staatsexamen in Kirchenmusik (A-Examen) abschloss.

Nach Herscheid bewarb ich mich vor Allem wegen der sehr schönen, rekonstruierten Barockorgel.

Ich stellte aber schnell fest, dass die Herscheider Gemeinde insgesamt ein Ort ist, an dem man hervorragend arbeiten kann, getragen von gegenseitiger Wertschätzung innerhalb der Mitarbeiterschaft und ohne dogmatische Einengung in Glaubensfragen. Deshalb hatte ich auch nie das Bedürfnis, mich auf eine andere, vielleicht größere Stelle zu bewerben.

Meine persönlichen Schwerpunkte sind das Orgelspiel und die Gestaltung einer lebendigen, auf lutherischer Tradition basierenden Liturgie. Zu meiner großen Freude kann ich dabei auf einen engagierten, experimentierfreudigen und bei Bedarf auch recht belastbaren Chor zurückgreifen, der wirklich am Gottesdienst und nicht nur am eigenen Singen interessiert ist. Dafür bin ich sehr dankbar, denn das ist leider alles andere als selbstverständlich.

Mein „Lieblingskind“ sind liturgische Orgelvespern, in denen sich die Orgelmusik (in der Regel kürzere Stücke aus unterschiedlichen Stilepochen) mit Lesungen, Liedern und Textmeditationen zu einem gottesdienstlichen Ganzen verbindet, bei dem sich Musik und Texte in ihrer verkündigenden Wirkung gegenseitig ergänzen und verstärken. Diese inhaltlich tiefgängigen, musikalisch aber oft sehr kurzweiligen Vespern haben schon vielen Zuhörern die Schwellenangst vor dem „schwierigen“ Instrument Orgel genommen.

Im Laufe meiner Tätigkeit in Herscheid wurde es mir ein wachsendes Bedürfnis, meine Mitarbeit in der Gemeinde nicht ausschließlich auf das „Musikmachen“ zu beschränken. Ich engagiere mich beispielsweise auch in der kirchlichen Friedensarbeit. So habe ich nach dem Weggang von Pfr. Ebmeier die Organisation der jährlichen (www.friedensdekade.de) Ökumenischen Friedensdekade im November übernommen, die in unserer Gemeinde seit vielen Jahren mit täglichen Gebetsandachten begangen wird. Ich bin Mitglied der (www.nagelkreuzgemenschaft.de ) Nagelkreuzgemeinschaft in Deutschland und engagiere mich im Nagelkreuzzentrum im Kirchenkreis Lüdenscheid-Plettenberg: Haus Nordhelle.

Wie ich mir Gottes Reich vorstelle?

Musikalisch gesehen – mit Lobgesang von alten und jungen Stimmen, in vielen Stilrichtungen, mit traditionellen und so genannten modernen Instrumenten, die von den Mitwirkenden als gegenseitige Ergänzung und Bereicherung begriffen werden (aber vielleicht doch unter der weisen Gesamtleitung von Himmels-GMD Johann Sebastian Bach?!)

Allgemein gesehen – vor Allem ohne Machtmissbrauch, ohne Willkür, ohne die beiden Worte „entweder-oder“, und natürlich ökumenisch.